Der keltische Kalender
Die Kelten fassten den Kreislaufgedanken sogar in ihrem Kalender auf. Denn sie hatten Jahreskreise, Monatskreise, Tageskreise und Stundenkreise. Dabei begann jeder Kreis mir der dunklen Seite. Der Tagesbeginn war die abendliche Dämmerung, der Jahresbeginn lag im dunklen November und der Monat begann mit dem Neumond, der nicht sichtbar war. Für die Kelten bedeutete dies, dass das Helle aus dem Dunklen entsteht. Das kann als eine sehr positive Sichtweise betrachtet werden. Denn auf das Dunkel folgt das Licht.
Der keltische Kalender wird durch vier Kardinalpunkte geprägt, die allesamt mit der Sonne zu tun haben: Die Sommersonnenwende (am 21. Juni), die Wintersonnenwende (am 21. Dezember), die Frühjahrs-Tag-Und-Nacht-Gleiche (am 21. März) und die Herbsttagundnachtgleiche (am 21. September). Zwischen diesen großen Kardinalpunkten liegen die „Kreuz-Viertel-Tage“. Diese Tage liegen genau zwischen den großen Kardinalpunkten. Bei diesen Tagen bzw. Nächten handelt es sich um Allerheiligen (1. November), Lichtmess (2. Februar), die Walpurgisnacht (1.Mai) und Maria Himmelfahrt (1. August). Das heißt, es gab für die Kelten insgesamt acht Fixpunkte im Jahr, an denen rituelle Feste gefeiert worden sind. Zwischen diesen Tagen lagen acht Räume mit ganz verschiedenen Qualitäten und Mythen. Für die Kelten waren nicht nur die Feiertage, sondern gerade die Übergänge zwischen den einzelnen Zeiträumen wichtig. Diese Zwischenräume markierten für die Kelten eine Art „Niemandsland“, in denen auch das Diesseits und das Jenseits transzendierten. Auch aus diesem Grund versetzten sich die Menschen zu diesen Zeitpunkten gerne in Rausch oder Ekstase, um in diese andere Welt zu gelangen und mit Ahnen, längst verstorbenen oder anderen Wesen zu kommunizieren.
Jedes Fest spricht dabei einen anderen Aspekt unserer Seele an. Wer sich davon berühren lässt, kann sich mit seiner eigenen Seelenwelt verbinden und in die Welt von Mythen, Helden und Göttern eintauchen.
Der keltische Kalender schaffte es, sowohl das Mondjahr und das Sonnenjahr in Einklang zu bringen. Dazu rechneten Sie in größeren Zyklen von 19 Sonnenjahren. Diese 19 Sonnenjahre sind das Äquivalent zu 235 Mondmonaten. Denn alle 19 Jahre stehen Mond und Sonne in der gleichen Beziehung zueinander. Der Kalender entsprach fünf Sonnenjahren. Drei Sonnenjahre waren je zwölf Monate lang, zwei Jahre waren jeweils 13 Jahre lang. Dabei hatte der 13.Monat keinen Namen. Auf diesen 13.Monat gehen heute noch die Rauhnächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar zurück.